Interview
mit Annie Laine am 12.10.17 auf der Frankfurter Buchmesse
Cinderellas
Prinzessin ist dein zweites veröffentlichtes Buch. Welche weiteren hast du
bereits veröffentlicht?
„Romina. Tochter der Liebe“ ist am 28. Juli bei Dark
Diamonds erschienen. In dem Buch geht es um eine Liebesgöttin der griechischen
Mythologie. Es ist sehr romantisch und auf Messen findet man mich als Romina
verkleidet.
War es für dich schwierig einen Verleger zu
finden?
Das ist eine witzige Geschichte. Letztes Jahr habe ich
„Romina. Tochter der Liebe“ für den Impress Schreibwettbewerb in Kooperation
mit Tolino Media geschrieben. Damals dachte ich, dass die Jury nur drei Seiten
liest und es dann wegschmeißt. Aber ich bin tatsächlich auf die Longlist gekommen
und ich war wirklich baff. Die Shortlistverküdung ging über Wochen und ich war
nicht auf der Shortlist. Am gleichen Tag habe ich dann eine Mail von einer der
Impress-Lektoren bekommen, dass ihnen die Idee so gefallen hat, dass ich nur an
der Umsetzung ein bisschen feilen muss und sie würden sich sehr freuen, wenn
ich es nochmal einsende. Das habe ich dann auch gemacht. In der Zwischenzeit
habe ich dann erstmal ein anderes Buch geschrieben und das ist Cinderellas
Prinzessin. Das habe ich zuerst beendet und bei Verlegern eingesendet, bei
Impress und bei dem Moments Verlag. Schlussendlich habe ich den Vertrag bei
Moments angenommen. Bei Romina habe ich eine Mail von der Programmleiterin von
Carlsen Impress bekommen. Ich habe dann mit ihr telefoniert und auf einmal kam
sie damit, dass wir es auch bei Dark Diamonds rausbringen können. Dark Diamonds
ist bekannt für dunklere New Adult Fantasy, was mein Manuskript überhaupt nicht
ist. Trotzdem bin ich mit der Entscheidung, dass meine Liebesgöttin ein Diamant
wird, sehr zufrieden.
Warum hast du
dich dazu entschieden, ein modernes Märchen zu schreiben?
Das ist auch wieder eine witzige Geschichte. Letztes Jahr schrieb
mich eine befreundete Autorin des Impress Verlags an, sie hätte ein Buch
geschrieben und wollte mich als Bloggerin für die Geheimnis-Blogtour, wo sie
den Titel feierlich verkündet. Ich war dann diejenige, die den Titel verkünden
durfte. Allerdings kannte ich nur den Titel „Cindy & Rella“ und ich habe
vollkommen in die falsche Richtung spekuliert und gedacht, es wäre eine moderne
Lesbian Romance mit Cinderella Adaption. Es ging auch in Richtung Romance, aber
es war eine Dystopie. Das hat sich gut angehört, aber ich hätte meine Idee ganz
gerne selbst gelesen, dann habe ich sie angeschrieben und sie meinte, mach es
doch und ich habe es gemacht.
Hast du eine
besondere Verbindung zu dem Märchen Cinderella?
Ich wollte schon immer eine Cinderella Adaption schreiben,
aber es gibt mittlerweile so viele davon, dass sich bestimmt viele denken,
nicht noch eine davon. Dann kam mir die Idee für die Lesbian Romance. So etwas
hat man noch nicht so oft und das ist ein Genre, das kaum bedient wird. Ich war
zwei Wochen lang Nummer 1 Bestseller auf Amazon. Es ist auf einmal
hochgeschossen. Zusammengefasst kann man sagen: Ich wollte schon immer eine
Adaption von diesem Märchen schreiben und es war ein glücklicher Zufall, dass
ich darüber die Idee bekommen habe.
Gibt es
Parallelen zu weiteren Märchen oder besondere Aspekte, die dein Buch von
anderen abgrenzt, wenn ja welche?
Ja, der besondere Aspekt ist, dass es um zwei Mädchen geht.
Aber andere Märchen würde ich nicht sagen. Ich habe weitere Märchenadaptionen
in Planung, doch in dem Buch geht es hauptsächlich um das Märchen Cinderella.
„Love Like a Fairytale“ wird eine Reihe und ich habe bereits mehrere Bände
geplant, in denen es um die Märchen rund um Rapunzel und Schneewittchen gehen
wird.
Wie bist du zum
Schreiben gekommen und wie lange schreibst du bereits?
Als Jugendliche mit 12 oder 13 Jahren habe ich
Fantasy-Geschichten geschrieben, seit November 2015 schreibe ich eigene
Geschichten. Ich dachte mir, dass ich unbedingt an dem NaNoWriMo teilnehmen
muss – Dieses Projekt ist bis heute noch nicht fertig. Dann kam mir im Januar
eine andere Idee, die ich gerne bei Impress
sehen wollte. Die lag lange auf Eis, dann kam die Buchmesse mit der großen
Ankündigung, dass der Tolino Wettbewerb nicht mehr mit Loewe, sondern mit
Impress kooperiert. Ich wollte unbedingt teilnehmen – mit einer neuen Idee,
die, wie bereits erwähnt, im Juli 2017 bei Dark Diamonds erschienen ist. (Inzwischen
ist die andere Idee aber auch fertig und wird im März 2018 tatsächlich bei
meinem Traumverlag Impress erscheinen). Jetzt bin ich Teil des Nanowriyeahs,
einer Schreibmotivationsgruppe, in der man jeden Monat ca. 40.000 Wörter
schreiben soll (natürlich muss das Ziel nicht so hoch liegen, ich habe mich
aber dafür entschieden). Das habe ich bisher immer geschafft, außer als ich
Lektorat hatte. Dadurch sind auch schon einige Bücher entstanden. Ich könnte
auch glaub ich nicht mehr leben, wenn ich nicht mehr schreiben könnte.
Wie viele
Wörter schreibst du höchstens am Tag?
Höchstens gibt es nicht. Ich habe gestern 5000 Wörter
geschrieben nach der Messe.
Legst du auch
mal Schreibpausen ein und was machst du während der Pausen?
Ich habe noch mehrere Rezensionsexemplare, die ich von
Autoren und Verlagen zugeschickt bekomme, weil ich nebenbei noch Bloggerin bin.
Derzeit sind es sieben und die muss ich alle noch lesen. Dadurch kommt es auch
zu Schreibpausen, aber sonst mache ich eigentlich wenig anderes.
Woher holst du
dir Inspiration?
Von überall her. Valeria Bell, meine Impress-Autorenkollegin
und eine meiner besten Freundinnen, hat mich zu vielem inspiriert. Ich hatte
letztens eine Idee von einem Lied, das mir Spotify vorgeschlagen hat. Musik ist
auf jeden Fall sehr wichtig beim Schreiben und ich liebe Pinterest. Für
Inspirationen ist das einfach die perfekte Seite! Auch wenn ich gerne mal dort
„verloren gehe“ und darüber das Schreiben vergesse.
Warum
hast du dich dazu entschlossen unter einem Pseudonym zu schreiben und wie bist
du auf dieses gekommen?
Das war relativ leicht. Ich wusste von Anfang an, dass ich
nicht unter meinem Klarnamen schreibe. Ich studiere Verlagswirtschaft und
damals wusste ich noch nicht, wohin es mich verschlägt. Aber es wäre
realistisch gewesen, wenn ich irgendwann in einem kleinen Verlag gearbeitet
hätte und eher im wissenschaftlichen Bereich. Da kommt es nicht so gut, wenn
man unter dem gleichen Namen Jugendromane veröffentlicht. Wie ich auf das
Pseudonym gekommen bin, ist relativ leicht. Ich heiße eigentlich Anna-Lena
(nennt mich bloß nicht so!) und da bin ich auf Annie Laine gekommen.